FORDERN UND FÖRDERN DURCH STRESS
Stell dir mal eben ein Leben ohne jeglichen Stress vor!
Geht nicht, sagst du? Das wäre zu schön, um wahr zu sein?
Geht nicht, sage ich. Denn Leben kann es ohne Stress nicht geben.
Stress – und zwar körperlich oder emotional – ist das, was unsere Systeme fordert und dadurch Wachstum und Lernen ermöglicht. Fordern und fördern durch Stress – wer hätte das gedacht?
Das mit dem Fördern klappt aber auch nur dann, wenn das Fordern den Möglichkeiten des Körpers entspricht, sonst entsteht eine Über-Forderung.
Wenn du kein Krafttraining betreibst, wird deine Muskulatur nicht gestresst, nicht gefordert, also auch nicht gefördert, sie bleibt schlaff, leblos.
Wenn du sehr viel und ungewohnt trainierst, kann das den Körper überfordern, die Muskulatur reißt oder krampft als Schutz.
Aber wenn du so Sport machst, dass dein Körpersystem arbeiten muss, un zwar innerhalb der Kapazitäten, dann wächst dein Muskel.
Dasselbe Prinzip kannst du in vielen Bereichen anwenden.
Was dabei besonders spannend ist: Wir können die Lern- und damit Wachtums-Kapazitäten des Körpersystems vergrößern, indem wir immer mal wieder etwas Neues tun, erleben, erfahren. So wie eine Justierung durch Chiropraktik bei vielen dazu führt, dass sich der Kopf und damit der Blick weiter bewegen lässt – eine wahrhaft physische Erweiterung des Horizonts-, so können auch bisher ungekannte Erlebnisse, freudige Überraschungen, aber auch negative Erfahrungen im Alltag eine Justierung bewirken, den Blickwinkel ändern und einen Perspektivwechsel ermöglichen – was wiederum Raum für neue Ideen kreiert. (Weiteres zu diesem Thema in ÖFFNENDE IMPULSE)
Ganz praktisch bedeutet das: Wenn du das nächste Mal joggen gehst, lauf mal eine Strecke (vorsichtig) rückwärts. Oder an einem ganz neuen Ort. Probiere beim Krafttraining eine komplett neue Übung aus. Oder übe dich im Handstand (wieder vorsichtig). Oder probier doch mal einen Aufschwung am Reck. Oder mach mal Yoga im Studio, statt mit Mady.
Somit ermöglichst du deinem Körper und Geist ein viel „runderes“ Lernen, ein vollkommeneres Wachstum. Der Stress ist nicht mehr eindimensional und immer gleich. Er zieht und schiebt von verschiedenen Seiten – und zwar in einem spielerischen Setting.
Im Spiel klappt das mit dem Fordern und Fördern übrigens am allerbesten. Stress kann nämlich Spaß machen!
Das kann so einfach sein: Setz dich am Tisch mal an einen anderen Platz. Trag Lippenstift. Lass dir einen Bart wachsen. Oder teste eine nie geschmeckte Eissorte und beobachte, während du an deiner Eiswaffel schleckst, wie schön es ist, mal etwas Neues zu wagen!:)